Mittwoch, 21.03.2012

Dank den Rettern

Es war bereits nachmittags mitten im Sommer letzten Jahres, als dem Personal des Wohnparks Rohlfshagen auffiel, dass Elsa Leppin fehlte. Sie hatte noch ganz normal Kaffee getrunken, dann jedoch war sie wie vom Erdboden verschwunden.

Bereits seit 15 Jahren ist die 77-Jährige an Demenz erkrankt.  Vor zwei Jahren wurde die Orientierungslosigkeit so schlimm, dass sie in den Wohnpark Rohlfshagen zog, um in der Nähe ihrer Tochter Janina zu sein.
Die Aufregung im Wohnpark war groß, als der Notfallplan abgearbeitet wurde. Das Haus und die Umgebung wurden abgesucht, eine Telefonkette wurde gestartet und alle Mitarbeiter nach Rohlfshagen gerufen - auch diejenigen, die keinen Dienst hatten. Als Elsa Leppin immer noch verschwunden war, wurden auch Feuerwehr und Polizei verständigt. Drei Feuerwehrzüge, mehrere Polizisten, drei Rettungshundestaffeln, Nachbarn, Mitarbeiter und sogar ein Polizeihubschrauber gingen auf die Suche, um die 77-Jährige zu finden, die offensichtlich die Orientierung verloren hatte. Eine schwierige Lage war das besonders für Janina Riedel, als Mitarbeiterin der Heimleitung einen kühlen Kopf bewahren musste, andererseits aber Angst um ihre eigene Mutter hatte. Bis fünf Uhr morgens hatten alle Beteiligten vergeblich gesucht. Nach einer kurzen Pause ging es um neun Uhr weiter. 25 Stunden nach ihrem Verschwinden wurde Elsa Leppin gefunden. In der Nacht hatte sie zwar gefroren, aber sie war unversehrt. Am Sonntag hatte der Wohnpark Rohlfshagen die DRK-Rettungshundestaffel des Ortsvereins Buchen zum ersten Mal zu einem Training auf dem Gelände zu Gast. Hier probten 14 Hundeführer mit 18 Hunden den Ernstfall. Gerade der Border-Collie von Staffelleiter Michael Kielau erwies sich als Meister seines Fachs. Es dauerte nur wenige Minuten, bis er der „Vermissten" gefunden hatte Bellend legte sich der ausgebildete Flächen- und Trümmersuchhund „Brian" vor der zuvor entdeckten Menschen und wartete, bis sein Chef zur Stelle war. Beide sind ein eingeschworenes Team und waren sogar schon im Iran im Einsatz, nachdem ein Erbeben die dortigen Städte in Trümmerlandschaften verwandelt hatte.

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